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TÜV SÜD Tipp: Bei Wahl der Reifen auf Energieeffizienz achten

München. Wer jetzt neue Sommerreifen braucht, sollte auch auf den Rollwiderstand achten, denn: Auch wenn erst ab November 2012 spritsparende Autoreifen Pflicht in der Europäischen Union werden – leichter laufende Pneus gibt es schon jetzt. Was die Autoindustrie bereits heute in der Erstausrüstung montiert, ist nach Ansicht der Experten von TÜV SÜD selbstverständlich auch für den Ersatzmarkt geeignet. Die Spezialisten geben Tipps und stellen klar, worauf man beim Kauf der neuen Pneus achten sollte.
Gummi: Durch die Reifenwahl können Autofahrer erheblich Kraftstoff sparen. Etliche Hersteller haben in den vergangenen Jahren angesichts hoher Spritpreise und der CO2-Diskussion den Rollwiderstand der Pneus gesenkt. Ab November 2012 wird der Rollwiderstand in einem Stufenplan gesetzlich schrittweise gesenkt. Die Autoindustrie setzt diese Reifen schon heute oft in der Erstausrüstung ein, weil sich das positiv auf die Verbrauchsangaben auswirkt. Die großen Reifenproduzenten erfüllen mit den meisten Produkten bereits jetzt die kommenden EU-Vorschriften.
Aufschrift: Leider tragen solche Reifen noch keine einheitliche Kennzeichnung für den Rollwiderstand. Bei seriösen Markenherstellern kann sich der Autofahrer auf Angaben wie „Saves Fuel“, „GreenX“, „Energy Saver“ oder „Efficient Grip“ verlassen.
Test: Eine gute Richtschnur für den Kauf energiesparender Reifen sind Testberichte. Seit einiger Zeit enthalten nach Erkenntnissen von TÜV SÜD fast alle auch Angaben zum Rollwiderstand.
Sicherheit: Energieeffizienz darf nicht zu Lasten der Sicherheit gehen. Eine einseitige Optimierung auf niedrigen Rollwiderstand könnte beispielsweise die Nässeeigenschaften negativ beeinflussen. „Die Produkte der bekannten großen Reifenhersteller stellen aber durchweg einen guten Kompromiss zwischen Kriterien wie Nässegrip, Lebensdauer, Trockeneigenschaften und eben Rollwiderstand dar“, erklärt Michael Staude, Reifenspezialist bei TÜV SÜD Automotive.
Luft: Auch wer gerade keine neuen Reifen braucht, kann den Rollwiderstand klein halten. Der Fülldruck hat nämlich großen Einfluss. Schon wenige zehntel Bar verminderter Druck erhöhen den Rollwiderstand um bis zu 20 Prozent. Jährlich verschenken die EU-Bürger mehr als zwei Milliarden Euro, weil sie zu wenig Luft in ihren Reifen haben! 0,2 bis 0,3 Bar mehr schaden nicht, rät TÜV SÜD. Einige Autohersteller haben in der letzten Zeit ihre Fülldruck-Empfehlungen nach oben korrigiert. Nachfragen bei der Werkstatt lohnt sich.
Angefahren: Entgegen der weit verbreiteten Meinung brauchen angefahrene Reifen nicht mehr sondern weniger Sprit. Die Ursache: Durch die geringere Profiltiefe verformt sich das Material weniger – die inneren Reibungsverluste sind kleiner. Das ergibt einen niedrigeren Rollwiderstand. Ein nagelneuer Reifen verbraucht also erst einmal etwas mehr Sprit als ein eingefahrener. Die Erfahrung, dass ein neuer Reifen schwerer rollt, hat jeder schon einmal mit neuen Fahrradreifen gemacht – das ist beim Autoreifen nicht anders, erklären die TÜV SÜD-Fachleute. Vorsicht: Das bedeutet aber nicht, dass man zum Spritsparen mit abgefahrenen Reifen fahren soll.
Breite: Tendenziell steigt der Rollwiderstand mit der Reifenbreite. Für manchen Autofahrer könnte daher eine schmalere Dimension interessant sein. Fast alle Autos dürfen mit mehreren Breiten gefahren werden. In der Regel sind ab Werk eher die größeren Räder montiert. Also: Blick in die Papiere, welche schmaleren Reifen eingetragen sind.
Stadt: Viele Autofahrer gehen davon aus, dass sich das Sparpotenzial bei Reifen auf langen Strecken rechnet und sich für vornehmlich auf Kurzstrecken genutzten Fahrten nicht rechne, das Gegenteil ist der Fall: Das größte Einsparpotenzial zeigen die modernen Reifen in der Stadt und beim Landstraßenverkehr. Bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn kommt der Luftwiderstand stärker ins Spiel als der Rollwiderstand. Im gemischten Betrieb machen sich energiesparende Reifen mit einer Einsprung von über 0,2 Liter pro 100 Kilometer bemerkbar.
Weitere Informationen für Autofahrer unter http://www.tuev-sued.de.

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